Zylinder, Rost und Dosenbier – Das war die Veterama 2016
Veröffentlicht am 4.4.2016 von LexiCar Noch keine Kommentare
Bereits zum dritten Mal fand die Frühlings-Veterama heuer auf dem Hockenheimring statt. Erstmals sogar wieder im April. Bei zweistelligen Temperaturen kamen, wie zur „kleinen“ Veterama üblich, wieder vor allem Motorradfahrer auf ihre Kosten.
Fast jeder Oldtimerfahrer kennt sie – die Veterama. Ein jedes Jahr sehnsüchtig erwartet, war sie auch vergangenes Wochenende wieder ein Stelldichein all jener, denen das Oldtimer-Schrauben ebenso wichtig ist wie das Fahren. Dabei ist jedem Veterama-Neuling geraten, ausnahmsweise auf den weißen Smoking zu verzichten, da es beim Wühlen in den Ersatzteilbergen auch gerne Mal schmutzig werden darf. Auch die „kleine“ Veterama ist mit 120.000 Quadratmetern Freigelände kaum an einem Tag zu schaffen. Dazu kommen über 4.000 Quadratmeter Hallenfläche, wo sich mehr als 2.500 Aussteller und etwa 20.000 Besucher tummeln. Dabei geht die Veranstaltung bereits auf dem Parkplatz los, wo viele Enthusiasten mit klassischen Autos, Motorrädern und Wohnmobilen anreisen.
Das gab es auf der Veterama 2016
Auf der Veterama findet sich seit jeher alles, was man vorher nie gesucht hat, und von dem man nicht einmal wusste, dass man es braucht. Daneben gibt es hier meist sogar Ersatzteile, die man wirklich gesucht hat – meist zum überaus fairen Preis.
Wer eine Schwalbe suchte, hatte in diesem Jahr gute Chancen
Neben unzähligen Teilen für Autos und Motorräder, sowie Hunderten Gebrauchtfahrzeugen, Mofas, Standmotoren und ähnliches, gibt es hier in jedem Jahr natürlich auch die kuriosesten Funde: Wer eine Uhr aus einem russischen U-Boot suchte, wurde ebenso fündig, wie Liebhaber kurioser Standmotoren, mit denen man Suppe erwärmen kann. Zwischen Türen, Rahmen und Elektrik-Teilen findet sich ab und zu ein halbes Motorrad aus der Frühzeit der Motorisierung, und auch ein Jetboot zwischen Metallteilen erregt kein besonderes Aufsehen – Veterama pur ist, wenn man sich über gar nichts wundert. Weder über fahrende Bierkisten, noch über kuriose Eigenbauten. Dabei befriedigt die Veranstaltung auf dem Hockenheimring zu einem größeren Teil die Bedürfnisse der Motorradfahrer. Im Gegensatz dazu stehen klassische Automobile bei der großen Schwester auf dem Mannheimer Maimarktgelände mehr im Fokus.
Egal, ob Mini-Dreirad oder Boot - hier gab es wie immer alles!
Trauriger Trabi und Stricher-Zwillinge mit Diesel
Dabei dominieren bei beiden Ausgaben seit jeher meist eher Fahrzeuge, die noch etwas Liebe bedürfen, oder in Würde gealtert sind. Top-restaurierte Edelklassiker in Hochglanz und mit entsprechend vielen Nullen am Preisschild findet man hier (zum Glück) eher selten – die Veterama war und ist eine Messe mit Teilen und Fahrzeugen für die Mitte der Gesellschaft. Einzig die Bier-Preise sind mit vier Euro pro 0.5-Liter-Büchse an das Niveau der teuren Oldtimer-Messen herangekommen.
In diesem Jahr neu waren die Oldtimer-Shuttle-Busse, die Besucher auf Wunsch von den Parkplätzen an den Ring fuhren. Zur Wahl standen ein alter Mercedes-Bus, sowie ein typisch amerikanischer Schulbus in Gelb. Wie auch im letzten Jahr sorgten die Steilwandfahrer mit ihren alten Indian-Motorrädern bei den Zuschauern für Gänsehaut.
Motorräder in allen Zuständen: Links "leicht gebrauchter" Desmo-Bausatz, rechts interessante Mischung aus Russen-Mopped mit Guzzi-Teilen.
Für alle, die am nächsten Termin dabei sein wollen: Die nächste Veterama findet vom 07. – 09. Oktober 2016 statt.