Zeichensprache – Kennen Sie alle Kontrollleuchten im Auto?
Veröffentlicht am 14.8.2015 von LexiCar Noch keine Kommentare
Je nach Modell können Autos, insbesondere auch Oldtimer, eine wahre Flut von Anzeigen besitzen. Alarmierend ist: Viele Fahrer kennen die Bedeutung der einzelnen Lämpchen und Symbole nicht. Dabei kann im Zweifel die Gesundheit des Motors auf dem Spiel stehen – im schlimmsten Fall sogar die eigene. Deshalb hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Kontrollanzeigen im Oldtimer. Hätten Sie es gewusst?
Meist haben die Symbole bereits bei Old- und Youngtimern drei verschiedene Farben. Diese geben oft Aufschluss, wann beim Aufleuchten zu handeln ist (was aber nicht für alle Fahrzeuge zwingend gilt). Grüne Lampen zeigen, dass ein Verbraucher eingeschaltet ist, beispielsweise der Blinker. Hier sorgt das Warnlicht dafür, dass nichts vergessen wird. Gelbe Warnleuchten warnen meist bei eher langfristigen Schäden, z.B. wenn sich die Bremsbeläge an der Verschleißgrenze befinden. Hier sollte demnächst eine Werkstatt aufgesucht werden. Bei roten Warnleuchten ist die Lage ernster – hier sollte an der nächsten Möglichkeit angehalten werden.
Die wichtigsten Kontrollleuchten im Auto
Spannungskontrolle
Beim Aufleuchten dieser Kontrollleuchte wird die Batterie nicht mehr aufgeladen. Wird dies zu lange ignoriert, bleibt der Wagen stehen. Jetzt heißt es: Elektrische Verbraucher ausschalten und ab in die Werkstatt. Im besten Fall sind nur Keilriemen oder Lima-Regler defekt. Auch der Generator selbst kann ohne Funktion sein.
Vorglühkontrolle
Diese Leuchte blinkt in modernen Dieselfahrzeugen meist nur kurz auf. Bei Oldtimern, z.B. alten Mercedes, kann es schon die berühmte Gedenkminute dauern, bis die Glühkerzen ausreichend Temperatur haben. Sie zeigt an, dass die Glühkerzen vor dem Starten des Motors elektrisch vorgeheizt werden müssen. Der Vorgänger dieser Anzeige ist der sogenannte „Salzstreuer“. Durch kleine Löcher konnte man hier sehen, wie ein gewundener Draht zum Glühen gebracht wurde, woher die Form des Symbols stammt.
ESP
Die ESP-Leuchtet schaltet sich meist im Winter oder auf nassen Fahrbahnen ein. Sie zeigt, dass das elektronische "Gehirn" eingreift, um das Auto in der Spur zu halten. Hierdurch werden die Räder einzeln abgebremst. Diese Systeme gibt es erst seit rund 20 Jahren und betreffen deshalb nur Youngtimer. Bleibt die Leuchte dauerhaft an, gibt es ein Problem mit dem Steuergerät oder den Sensoren.
Öldruck-/Ölstandswarnung
Bei dieser Warnleuchte ist äußerste Vorsicht angesagt. Einerseits kann sie aufzeigen, dass sich viel zu wenig Öl im Motor befindet (meistens gehen die Warnleuchten erst an wenn mehrere Liter fehlen). Andererseits kann es auch ein Hinweis darauf sein, dass der Öldruck zusammengebrochen ist. Im besten Fall ist nur der Öldruckschalter defekt. In jedem Fall sollte man bei der nächsten Gelegenheit unverzüglich anhalten und den Motor abstellen. Bei fehlendem Öldruck oder mangelndem Füllstand des Öls, muss das Auto sofort abgestellt werden, um kapitale Schäden am Motor zu verhindern.
Handbremse/Bremsflüssigkeit
Diese Warnleuchte ist entweder harmlos oder sehr ernst. Sie zeigt einerseits, dass die Handbremse noch angezogen ist, oder aber, dass es ein Problem mit den Bremsen selbst gibt. Hier können entweder die Bremsschläuche defekt sein, oder es befindet sich zu wenig Bremsflüssigkeit im System (was meist die Folge defekter Schläuche ist). Hier gilt: Wenn die Handbremse nicht für den Fehler verantwortlich ist, sofort anhalten und die Bremsen kontrollieren (lassen). Auch wenn Bremsflüssigkeit fehlt, ist sofort eine Werkstatt aufzusuchen, da diese nicht grundlos verschwindet.
Kühlmittel-Kontrollleuchte
Auch bei dieser Anzeige heißt es: rechts ran! Leuchtet sie, ist das Kühlmittel zu heiß (meist bei etwa 120° C). Jetzt sollte der Motor nicht zu lange laufen. Im Zweifel gilt: Abstellen und Motorhaube öffnen, um die aufgestaute Hitze entweichen zu lassen. Ein Blick auf die Temperaturanzeige gibt Aufschluss, wie heiß das Kühlmittel ist. Wichtig: Den Deckel des Behälters niemals aufdrehen, wenn der Motor noch warm ist!
Nebelscheinwerfer
Dieses Symbol zeigt an, dass die Nebelscheinwerfer eingeschaltet sind. Das gespiegelte Symbol bedeutet das Gleiche für die Nebelschlussleuchte. Beide Beleuchtungseinheiten sind sehr hell und blenden andere Autofahrer. Deshalb dürfen sie nur eingeschaltet werden, wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt.
Verschlissene Bremsbeläge
Leuchtet dieses Warnlicht auf, sind die Bremsklötze an ihrer Verschleißgrenze und müssen demnächst getauscht werden. Allzulange sollte man damit nicht warten, da defekte Bremsbeläge nach einiger Zeit die Bremsschreibe ebenfalls in Mitleidenschaft ziehen können. Auch diese Leuchte kann aber bei dauerhaftem oder kurzzeitigen Blinken auf Probleme im Bremssystem oder einen zu niedrigen Füllstand derBremsflüssigkeit hinweisen. Blinkt die Leuchte, sollte man also schnellstens Handeln und eine Werkstatt aufsuchen.
ABS
Diese Symbole sind einfach zu entschlüsseln, da die Buchstabenkombination mit aufgedruckt ist. Es betrifft vor allem Youngtimer, da das ABS erst in den 1990 Jahren großflächig verbaut wurde. Leuchtet es auf, so liegt ein Defekt im Steuergerät oder an den Sensoren vor. Da die Räder nun beim starken Bremsen blockieren können, sollte eine Werkstatt aufgesucht werden.
Reifendruck-Kontrolle
Dieses Symbol meldet sich dann, wenn die Reifen zu wenig Druck aufweisen. Meist zeigt es eine Riefenpanne an, da die Leuchte erst recht spät reagiert. Bemerkt man sie, sollte man sofort anhalten und die Reifen kontrollieren.
Motor-Kontrollleuchte
Die Motor-Kontrollleuchte gehört zur On-Board-Diagnose (OBD) und ist nur in neueren Fahrzeugen zu finden. Sie kann aus den verschiedensten Gründen aufleuchten. Oft schaltet das Steuergerät bei einem Fehler ins Notlaufprogramm, um das Aggregat zu schonen. Wenn sie aufblinkt, sollte eine Werkstatt angesteuert werden. Wenn die Leuchte schnell blinkt, ist der Fehler noch gravierender. Jetzt sollte man sofort anhalten, um größere Schäden zu vermeiden.
Beleuchtungskontrolle
Dieses Warnlicht zeigt an, wenn Birnen in der Beleuchtungsanlage defekt sind. So kann es zum Beispiel beim Bremsen aufleuchten, wenn die entsprechenden Bremsleuchten kaputt sind. Auch kann es angehen, wenn das Abblendlicht eingeschaltet wird.
Die wichtigsten Kontroll-Instrumente im Auto
Neben den Leuchten im Cockpit, geben meist viele analoge Anzeigen Aufschluss über den Zustand des Motors. Dabei gilt: Je mehr Instrumente, desto besser lassen sich Fehler in der Technik erkennen.
Drehzahlmesser
Ein Instrument, das den meisten Fahrer kennen sollten, ist der Drehzahlmesser. Er gibt an, wie oft pro Minute die Kurbelwelle um sich selbst rotiert. Wenn die Nadel im Leerlauf stark zittert, kann man daraus einen unrunden Motorlauf ableiten (oder eine ausgeschlagene Welle des Drehzahlmessers). Hier ist ebenfalls ersichtlich, wie hoch der Motor gedreht werden darf. Ein roter Bereich markiert die Drehzahlen, ab denen die Maschine Schaden nimmt.
Voltmeter
Der Voltmeter gibt die Spannung in der Batterie bzw. von der Lichtmaschine wieder. Diese sollte bei eingeschalteter Zündung über 12V liegen, bei laufendem Motor meist über 13V. Liegt die Spannung darunter, wird die Batterie nicht richtig geladen. Auch kann man hiermit gut sehen, ob die Batterie auch dann noch geladen wird, wenn elektrische Verbraucher (Licht, Klimaanlage usw.) hinzugeschaltet werden. Hier ist nach dem Einschalten immer ein deutlicher Ausschlag des Zeigers zu sehen.
Amperemeter
Der Amperemeter hat im Auto die selbe Funktion, wie der Voltmeter. Allerdings besteht ein Unterschied in der Verschaltung: Amperemeter werden in Reihe zum Verbraucher geschaltet – also beispielsweise im Pluskabel oder zwischen die Masse. Der Voltmeter wird zwischen Plus und Minus geschaltet. Im Gegensatz zum Voltmeter misst der Amperemeter auch nicht die Spannung, sondern die Stromstärke. Die Funktion im Fahrzeug bleibt allerdings die gleiche, nur dass der Amperemeter bei steigendem Stromverbrauch ausschlägt, während die Spannung beim Voltmeter absinkt.
Öldruck-Anzeige
Mit Hilfe der Öldruck-Anzeige lassen sich mehrere Dinge ablesen. Zum einen sieht man hier, ob der Motor auf Betriebstemperatur ist. Nach dem Kaltstart ist der Öldruck weitaus höher als nach einigen Kilometern. Das Öl, das in kaltem Zustand zäh wie Honig ist, verflüssigt sich mit dem Betrieb des Motors und der Druck lässt nach. Die meisten Motoren arbeiten mit einem Druck zwischen einem bis zweieinhalb bar im warmen Zustand. Fällt der Druck darunter gibt es ein Problem mit der Kompression. Hier ist Ursachenforschung angesagt.
Anzeige für die Öl-Temperatur
Gerade luftgekühlte Fahrzeuge, darunter auch Motorräder, haben oft eine Anzeige für die Öl-Temperatur. Da hier der Motor durch Luft und Öl gekühlt wird, ist die richtige Temperatur besonders wichtig. Hier kann man z.B. ablesen, wann der Motor warmgefahren ist. Dies gilt auch für wassergekühlte Fahrzeuge. Auch eine Überhitzung kann man mit diesem Instrument gut feststellen.
Anzeige für die Temperatur der Kühlflüssigkeit
Die wohl wichtigste Anzeige im Auto. Sie zeigt welche Temperatur die Kühlflüssigkeit hat. Damit lässt sich schnell feststellen, ob der Motor überhitzt. Die meisten Anzeigen haben ihren Normalwert bei etwa 90 Grad Celcius. Geht die Temperatur weit über 100 Grad Celcius, sollte der Motor abgestellt werden. Auch kann mit diesem Instrument ein weiterer Fehler enttarnt werden: Ist die Temperatur dauerhaft zu niedrig - etwa bei 60 Grad Celcius, so kann man davon ausgehen, dass wahrscheinlich der Thermostat defekt ist. Dabei bleibt immer der große Kühlkreislauf geöffnet, was dazu führt, dass der Motor nie richtig auf Betriebstemperatur kommt. Dies führt dauerhaft zu gravierenden Schäden!