Totgesagte leben länger: JLR bringt zum Jubiläum noch einen Land Rover Defender mit 405 PS
Veröffentlicht am 17.1.2018 von Dominik Noch keine Kommentare
Im Jahr 2016 wurde mit dem Land Rover Defender eine englische Automobil-Ikone zu Grabe getragen. Doch nun gibt es zum 70. Geburtstag nochmals eine ganz spezielle Kleinserie mit 405 PS.
Es passt gut zum Wesen des Defender, dass er nicht nur grobschlächtig und stark, sondern auch irgendwie unsterblich ist: Zu diesem Eindruck tragen nicht nur seine legendäre Robustheit, oder die extrem lange Bauzeit bei, sondern auch die Tatsache, dass sich das Fahrzeug in Jahrzehnten äußerlich kaum veränderte.

Das Licht der Welt erblickten die ersten Modelle bereits 1948, als sie unter den schlichten Bezeichnungen "Serie I, II und später III" verkauft wurden. Doch erst 41 Jahre später erhielt das Auto überhaupt erst einen Namen:
Wegen der Einführung des Schwester-Modells Discovery, hieß der bis Dato namenlose Geländewagen fortan "Defender", was auch auf seine militärischen Wurzeln anspielt.

Neu-Auflage mit 405 PS
In diesem Jahr zeigt sich der Defender einmal mehr als unbesiegbar - denn zum 70. Jubiläum rollt nochmals eine ganz besondere Sonderserie vom Band. Und das genau genommen bereits zum zweiten Mal. Denn die finale Serie besteht aus originalen Fahrzeugen, die in den heiligen Reborn-Hallen komplett überarbeitet und quasi in den Neuwagen-Zustand versetzt werden.
Als Basis werden nur Fahrzeuge mit einem Baujahr nach 2012 und weniger als 20.000 Meilen auf dem Tacho angekauft. Mit dieser Vorgehensweise ist es möglich, den Defender Works V8 auch 2018 noch zuzulassen.
Der größte Unterschied zu seinen Vorgängern besteht dabei im gewaltigen V8-Motor mit 405 PS, der dem Geländewagen eine gehörige Portion dessen gibt, was man Neudeutsch unter "Performance" versteht.

Der stärkste Defender aller Zeiten
Schon auf dem Papier lesen sich die Werte beachtlich: 515 Nm Drehmoment lassen den leichten Allradler in rund sechs Sekunden von 0-100 Km/h schnellen. Zwar ist ein V8 im Defender nicht neues - bereits 1979 konnte man den Serie III als 3.5-Liter-V8 ordern, jedoch lag der bis Dato stärkste Defender bei 190 PS.
Der Motor ist dabei ein alter JLR-Bekannter, der in vielen Modellen der Marke die Top-Motorisierung bildet und hier ohne Turbo eingesetzt wird.

Wie bekommt man die Kraft auf die Straße?
Natürlich reicht es nicht, in einen relativ spartanisch konstruierten Geländewagen einen 405-PS-Moto einzusetzen. Das Programm von JLR-Classic ist ausgeweitet auf das Fahwerk, das mit geänderten Dämpfern, Stabilisatoren und 18-Zölligen Reifen der Kraft des neuen Triebwerks gewachsen sein soll. Dazu gibt es ein achtstufiges Automatik-Getriebe von ZF und stärkere Bremsen.

Spaß kostet
Dass die streng limitierte Serie nicht günstig werden würde, war abzusehen. Erhältlich sind sowohl lange, als auch kurze Varianten des Defender Works V8 ab 150.000 Pfund. Offiziell wird der Wagen in Deutschland nicht verkauft und deshalb, wenn überhaupt, nur als Grau-Import zu finden sein.

Wer aktuell schon einen Defender besitzt kann sich aber auch über die neuen Entwicklungen freuen: Angelehnt an den Defender Works V8 will JLR Classic in nächster Zeit hochwertige Nachrüst-Komponenten für klassische Landys anbieten - vom Leistungs-Sterigerungs-Kit für Dieselmotoren, hin zu verbesserten Fahrwerken und Bremsen.
Wem der Neue zu teuer ist, der kann sich auf das Jahr 2019 freuen. Dann soll der "Defender" in neuer Form zurückkehren. Derzeit arbeitet man in Solihull allerdings noch am finalen Design, die mit "moderner Einfachheit" die alten Werte des Defender weitertragen soll. Wir sind gespannt!