Marie Schraubt II: Der Ölwechsel an der Pagode
Veröffentlicht am 21.1.2016 von LexiCar Noch keine Kommentare
Im zweiten Teil unserer Video-Reihe „Marie Schraubt“ geht es um das Thema Ölwechsel am Oldtimer. Dabei zeigen wir auf, was es dabei in der heimischen Werkstatt zu beachten gibt. Außerdem gehen wir Punkt für Punkt alle Arbeitsschritte durch und zeigen, wie man einen Ölwechsel selbst durchführen kann.
Winterzeit ist auch bei LexiCar Schrauberzeit. Zu diesem Zweck hat sich Marie in dieser Woche um die Mercedes Pagode mit 280er Motor gekümmert. Ein Ölwechsel kann auch von Laien durchgeführt werden und ist mit etwas Geschick schon in ein paar Minuten erledigt.
1. Schritt: Warmfahren
Zuallererst muss das Öl auf Betriebstemperatur sein, bevor es gewechselt wird. Das macht man deshalb, damit es seine reinigende Wirkung voll entfaltet und mehr Schwebstoffe mit dem alten Öl aus dem Motorblock gespült werden. Hierfür sollte man einfach ein paar Kilometer fahren. Alternativ kann man den Motor auch warmlaufen lassen, wenn beispielsweise die Straßen im Winter gestreut wurden und eine Ausfahrt dem Blech nicht gut bekommen würde. Warmes Öl erkennt man daran, dass der Zeiger der Öldruckanzeige nach unten geht. Wenn kein Öldruckmesser verbaut ist, sollte das Auto gefahren werden, bis die Kühlflüssigkeit ihre normale Betriebstemperatur erreicht hat und anschließend noch etwa 20 Kilometer mehr.
2. Öl ablassen
Um das Öl abzulassen wird zunächst der Einfüllstutzen, der sich meist am Zylinderkopfdeckel befindet, geöffnet. Nun kann die Flüssigkeit unten besser abfließen. Anschließend wird ein Gefäß zum Auffangen des Altöls bereitgestellt und die Ablassschraube geöffnet. Dabei muss die Schraube gut festgehalten werden, da sie sonst mit dem Öll in der Schüssel landet. Der alte Schmierstoff kann übrigens überall dort kostenfrei entsorgt werden, wo Frischöl gekauft werden kann. Beispielsweise also an Tankstellen und Baumärkten.
3. Ölfilter ausbauen
Als nächstes kann der Ölfilter ausgebaut werden. Hierfür stellt man eine zweite geeignete Wanne unter, um das auslaufende Öl abzufangen. Als nächstes kann man die Filterkartusche durch das Drehen gegen den Uhrzeigersinn lösen. Dabei kann bei vielen Modellen mit normalen Schraubenschlüsseln gedreht werden, andere Hersteller verbauen beispielsweise glatte Filter, die mit einem speziellen Ölfilterschlüssel mit flexiblen Band gegriffen und abgedreht werden müssen. Dies ist kein komplizierter Arbeitsschritt und auch für Laien ohne Probleme zu bewältigen.
4. Kartusche Reinigen
Sitzt der Filter in einer Metallkartusche, so sollte diese jetzt mit Bremsenreiniger saubergemacht werden. Anschließend wird die neue Filterpatrone eingesetzt. Bei der Gelegenheit sollte unbedingt die Dichtung des Filters ersetzt werden. Hierzu wird der alte mit einem spitzen Gegenstand angehoben und aus der Nut gezogen. Die neue Dichtung wird mit einer Fingerspitze voll Öl eingerieben. Die Dichtung der Halteschraube wird ebenfalls erneuert. Nun kann der Filter wieder eingeschraubt und festgezogen werden.
5. Ölablassschraube anziehen
Nun wird der Bereich um die Ablassschraube gereinigt und von Dichtungsresten gesäubert. Auch für die Schraube sollte eine neue Dichtung besorgt werden. Sind Gewinde oder Schraub-Kopf verschlissen, sollte man auch gleich die ganze Schraube ersetzen, um zu verhindern, dass sie undicht wird, oder beim nächsten Ölwechsel nicht mehr herausgedreht werden kann.
6. Neues Öl nachfüllen
Wenn alles gut fest sitzt, kann frisches Öl nachgefüllt werden. Menge und Spezifikation sind dabei unbedingt dem Handbuch des Autos zu entnehmen. Nach dem Einfüllen wird der Ölstand mit dem Ölstab gemessen. Dabei braucht die zähe Flüssigkeit einige Zeit, bis sie durch den Motor nach unten in die Ölwanne gesickert ist. Wenn der Ölstand gut ist, wird der Motor gestartet und kurz laufen gelassen. Eine erneute Messung bei ausgeschaltetem Motor und kurzer Wartezeit zeigt jetzt, ob der Ölstand optimal ist.
Nun ist der Ölwechsel abgeschlossen und der Oldtimer kann guten Gewissens in die neue Saison starten!