Fröhn‘ deinem Laster, kauf dir nen Laster – Anzahl historischer Nutzfahrzeuge steigt an
Veröffentlicht am 9.6.2015 von LexiCar Noch keine Kommentare
In den letzten fünf Jahren stieg der Anteil historischer Nutzfahrzeuge, nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie, um erstaunliche 70 Prozent an. Anfang des Jahres waren hierzulande 24.067 klassische Nutzfahrzeuge zugelassen – Tendenz steigend.
Knapp die Hälfte des Bestands entfällt auf historische Traktoren, die gerade auf dem Land noch weit verbreitet sind, wie die stets gut besuchten Traktorentreffen belegen. Viele der Zugmaschinen wirken noch heute wie aus einem Guss und werden von ihren Besitzern liebevoll umhegt. Die extrem robust und einfach konstruierten Arbeitstiere überlebten selbst längere Standzeiten unter wildwuchernden Brennnesselhaufen meist unbeschadet. Das gefürchtete Streusalz beißt sich an den üppig dimensionierten Rahmen die Zähne aus, während die Technik selbst oft über jeden Zweifel erhaben ist. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Alte Porsche Diesel, Güldner und Lanz würden vermutlich auch dann noch anspringen wenn die Erde längst menschenleer ihre Kreise durch den Äther zieht.
Beständige Technik zieht im Preis an
So viel Langlebigkeit macht sich auch im Wert bemerkbar, der bei alten Traktoren ebenso steigt wie im PKW-Bereich. So kostete ein Lanz 55-PS Eil-Bulldog in den 1980er Jahren wenige Tausend Mark. Für das gleiche Modell werden heute Preise aufgerufen, die selbst die Preisschilder an Porsche-Modellen auf der Retro Classic wie Peanuts erscheinen lassen.
Klassische LKW stark im Kommen
Etwas verwunderlicher scheinen dagegen die 13.593 in Deutschland zugelassenen Lastwagen mit H-Kennzeichen. Solche Zugmaschinen sind im Alltag für Unternehmen kaum einsetzbar und im privaten Bereich auch nur für echte Enthusiasten interessant. Eine Restaurierung ist allein wegen der Größe wesentlich aufwendiger und eben deshalb auch teuer. Auch das Fahren ist durch Lautstärke, Benzinverbrauch und die niedrigen Höchstgeschwindigkeiten auf öffentlichen Straßen nicht unproblematisch.
Umso schöner also, dass es „Verrückte“ gibt, die weder Kosten noch Aufwand scheuen, um der Nachwelt die sanften Ungetüme zu erhalten, auf deren Rücken Jahrzehntelang unser heutiger Wohlstand aufgebaut wurde.
Wenige Zulassungen bei Omnibussen
Einzig Omnibusse scheinen vom Aufwärtstrend der Nutzfahrzeuge nicht betroffen zu sein. Lediglich 412 Zulassungen verzeichnet die Statistik. Damit hat sich die Zahl in fünf Jahren zwar annähernd verdoppelt, dennoch liegt der Gesamtanteil im Straßenverkehr so im Promillebereich.
Quelle für Zahlen und Bilder: Auto-Medienportal.Net