Auf dem Highway war die Hölle los – ClimAir Rallye in Karben
Veröffentlicht am 17.8.2015 von LexiCar Noch keine Kommentare
Am Wochenende verwandelte sich die kleine Stadt Karben erneut in ein Oldtimer-Mekka: Knapp 100 Fahrzeuge starteten vom Betriebsgelände der Firma ClimAir zu einer Orientierungsfahrt in den Taunus. In diesem Jahr waren auch die beiden ausgekochten Schlitzohre von LexiCar mit von der Partie und versuchten den Faux-Pas der schlechten Platzierung bei der Kahlgrund Classic wegzubügeln – mit Erfolg.
Um es vorwegzunehmen: Für einen Pokal reichte es leider auch diesmal nicht ganz, obwohl wir voller Euphorie und Siegessicherheit bereits die Einrichtung einer klimatisierten Trophäengallerie für das LexiCar-Büro erwogen hatten. Doch dank dem stoischen Volvo PV 544, der wie ein Uhrwerk lief, erreichten wir ohne größere Zwischenfälle immerhin das erste Viertel der Rangliste.
Bunt gemischtes Starterfeld
Bereits früh am Morgen herrschte auf dem Firmengelände von ClimAir Hochbetrieb. Hier wuselten sich die unterschiedlichsten Klassiker von der technischen Abnahme zum Parkplatz durch. Schon jetzt konnten die Fahrer Zeugen der guten Organisation der Ausfahrt werden: Es gab es ein reichhaltiges Sekt-Frühstück und ein großes Festzelt, in dem sich die Piloten vor der Abfahrt stärken konnten. Trotz des riesigen Starterfelds kam es weder beim Brötchen- und Kaffefassen, noch an den Ein- und Ausfahrten zum Chaos. Ab neun Uhr starteten die Fahrzeuge dann im Minutentakt. Da wir die Startnummer 31 bekommen hatten, ging es für uns um Punkt 09:31 los: Mit leicht gezogenem Choke ließen wir den morgendlich kühlen Startplatz hinter uns und passierten die schwarz-weiße Fahne.
Wo geht’s hier eigentlich lang?
Sekunden vor dem Start bekamen die Fahrer ihr Roadbook durchs Seitenfenster in die die Hand gedrückt. Doch bereits nach wenigen Metern folgte große Ratlosigkeit. Die Streckenbeschreibung zeigte nur einige kryptische Chinesenzeichen, die partout nicht zu unserer Wegstrecke passen wollten. Mit absolut sicherem Auftreten bei völligem Unwissen pilotierten wir den alten Schweden zunächst einige Kilometer Richtung Frankfurt, um dann festzustellen, dass wir und in die exakt falsche Himmelsrichtung bewegten. Nach einigen Minuten wieder am Startpunkt angekommen, stellten wir weiterhin fest, dass wir nicht die einzigen waren, die noch dabei waren, sich mit der Streckenführung einzugrooven: Wie bei der sprichwörtlichen Sternfahrt kamen uns von allen Seiten Oldtimer entgegen, die auf der Suche nach dem richtigen Weg waren. Doch nach minutenlanger purer Verzweiflung waren wir plötzlich auf der richtigen Straße.
Orientierung und Sonderprüfungen
Von diesem Erfolgserlebnis ins grenzenlose euphorisiert, notierten wir, wie vom wilden Affen gebissen, die Wegpunkte am Straßenrand in die Bordkarte und ordneten einigen Fotos der Umgebung unserer Wegstrecke zu. Währenddessen näherte sich die Tanknadel unseres nicht gerade für seine hohe Reichweite bekannten Volvos bedrohlich nahe dem letzten Viertel. Dadurch fiel uns ein lukratives zweites Standbein ein: Der Aufbau eines Tankstellennetzes im Taunus. Kurven, Straßen und Dörfer zogen vorbei, doch Zapfsäulen kamen uns die nächsten 90 Kilometer nicht in die Quere. Unterdessen rannen die ersten Schweißperlen über unsere sorgenbefalteten Stirne, während der Kilometerzähler unbeirrt weiterspulte. Der 1,8 Liter Vierzylinder nahm den Spritmangel nicht krumm und zog uns, pflichtbewusst wie Buford T. Justice, mit seinen 73 PS die Hügel hinauf. An der Mittagsstation gab es schließlich zwei Schnitzel für die Fahrer und wenige Dörfer später endlich den ersehnten Kraftstoff.
Erste Materialermüdung
Auf der letzten Etappe kam es zum einzigen Zwischenfall: Nahe des Feldbergs hörten wir nach einigen scharfen Kurven plötzlich ein metallisches Klackern. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte, dass sich etwas metallisches verabschiedet hatte und nun in die Gegenrichtung unterwegs war. Nach einem sportlichen Spurt zurück, konnte das Teil als Auspuffblende identifiziert werden. Die Verzierung hatte dem harten Rallye-Einsatz nicht trotzen können (sie war vorher bereits leicht angeschlagen). Der restliche Weg bis zum Ziel verlief jedoch problemlos. Nur bei der letzten Sonderprüfung konnte Team LexiCar nicht groß punkten. Hier galt es verschiedene Hut-Typen ihren Namen zuzuordnen. Doch nach der wunderschönen Strecke und dem positiven Gesamtfeeling brachte dieser Lapsus unsere Hutschnur nicht zum platzen.
Letzte Ausfahrt: Karben
Wieder am Ziel in Karben angekommen, gab es kühle Getränke und saftige Fleischwaren vom Grill. Die Zeit bis zur Siegerehrung überbrückten die „Diamonds“ mit Coversongs und die LollyPops zeigten eine Rock’n’Roll-Tanzeinlage. Am Ende reichte unser Engagement für Platz 22. Insgesamt war die Veranstaltung sehr gelungen – wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2016. Dann holen wir den Pokal - soviel ist sicher!