Als GM galaktisch wurde - Der Opel Corsa "Moon"
Veröffentlicht am 3.6.2016 von D. Helmling Noch keine Kommentare
Ganze 28 Jahre nach der Mondlandung schickte Opel den Corsa zum Mond - zumindest fürs Foto. Um das neue Facelift des Corsa B zu feiern, wurde die Studie "Moon" 1997 zum extra-terrestrischen Vehikel für den Mann im Mond.
Beim Besuch in der Prototypen-Abteilung des Opel-Werksmuseums in Rüsselsheim bekommen die Auserwählten allerhand schräge Vögel und automobile Skurrilitäten vor die Linse. Der wohl abgefahrendste darunter ist Opels ganz spezielles Unbekanntes Fahr-Objekt - der Opel Corsa "Moon".
Mit den handgedengelten Anbauteilen wirkt das Auto heute allerdings ein bisschen wie eine missglückte Requisite aus "Raumpatroullie Orion" oder "Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe".

Nachdem der erfolgreiche Corsa 1997 bereits in 75 Ländern auf den Straßen rollte, wollte Opel mit dem Moon aber nicht etwa neue Märkte außerhalb unserer Umlaufbahn erschließen, sondern schlichtweg für das neue Facelift des Corsa B werben. Extra-Terrestrisch hätte sich der Kompaktwagen auch schlecht durchsetzen können:
Denn unter der Haube schlummert ein normaler Benziner - die funktionslosen Solarzellen hätten also lediglich den Bordcomputer speisen können, der immerhin mit Digitalziffern die Uhrzeit anzeigen kann - so weit so futuristisch. Im Innenraum hörte die Innovation allerdings auf: Das Gestühl war mit der geschmacklich "voll 90er"-titangrauen "Circus"-Ausstattung aus dem Serienmodell "Swing" bespannt.
Tatsächlich mond-tauglich sind hingegen die Räder, die aus einem aufwendigen Gittergeflecht aus Stahl bestehen. Das senkt zwar die Höchstgeschwindigkeiten auf Autobahn und Landstraße imens, sorgt aber für massig Grip auf Mondstaub und Geröll. Auch auf der guten alten Erde konnten die Räder aber ihre Stärken ausspielen:
Bei seiner Vorstellung rollte der "Moon" über die öden Landschaften der Kanaren, die jenen unserers Erdtrabenten ja nicht unähnlich sein sollen. Rissig trocken und braun ist nämlich nicht nur die Haut der unzähligen Renter, die sich dort am Strand dörren, sondern auch die ganze vulkanische Landschaft der beliebten Inseln vor Afrikas Nordküste.
Nach dem kurzen Einsatz bei der Vorstellung des Faceifts verschwand der Protoyp von der Bildfläche. Heute ist er ein kurioses Relikt in der Werkssammlung in Rüsselsheim, das daran erinnert, dass Autobauer einst für die Präsentationen ihrer Neuwagen noch witzige Ideen entwickelten. Aber auch wenn er heute nicht mehr oft ans Tageslicht kommt, wird er sich wohl auf lange Zeit niemals die Reifen plattstehen.